Die Delikatesse aus der Prignitz
Die Geschichte des Knieperkohls beginnt mit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges. In der Prignitz lebte nur noch ein Zwölftel der Bevölkerung und die übliche Winternahrung der Menschen war Sauerkraut. Da aber kein Weißkohl mehr vorhanden war, entschloss man sich in der Not, Futterkohl zu säuern. Daraus ist im Laufe der Jahre der heutige Knieperkohl entstanden. Knieperkohl ist somit ein dem Sauerkraut ähnliches Sauergemüse.
Die 3 Kohlsorten Weißkohl (60%), blauer Markstammkohl (30%) und Grünkohl (10%) wurden zerkleinert und gemischt, danach gekocht, ausgedrückt und anschließend schichtweise mit Salz und Weinreben in Steinzeugtöpfe eingestampft. Oben auf wurde ein Holzbrett per Feldstein beschwert, woraufhin sich eine Flüssigkeit bildete, in der der Kohl für vier bis zehn Wochen je nach Umgebungstemperatur milchsauer vergärt.
Die individuelle Zubereitung gibt dem Knieperkohl erst seine besondere Note. Unser Opa sagte immer: in den Knieper gehört alles was fett ist und Rauch hat. Hauptbestandteile eines Kniepergerichtes sind je nach Rezept: Schmalz, Speck, gepökeltes oder geräuchertes Eisbein, Kohlwurst (Lungenwurst), Knacker oder Kasslerkamm.